Katastrophenbonds
Markt
Katastrophenanleihen, “Cat Bonds” oder „Act-of-God-Bonds“ sind mit einem traditionellen Rückversicherungsvertrag zu vergleichen. Überwiegend handelt es sich um Ereignisse wie zum Beispiel Erdbeben, Wirbelstürme, Tsunamis.
Hierbei handelt es sich nicht um ein Prämienmodell, sondern um einen eigens aufgebauten und verzinsten Kapitalstock, aus dem im Bedarfsfall die Versicherungszahlung geleistet wird. Wenn also ein bestimmtes vordefiniertes Ereignis – wie ein Erdbeben in Japan oder ein Hurrikan in Florida – eine bestimmte Größenordnung übersteigt, tritt die Rückversicherung ein und bezahlt aus dem im CAT Bond angelegten Geld.
Cat-Bonds wurden 1994 an den Kapitalmarkt gebracht. Dabei handelt es sich in erster Linie um over-the-counter-Geschäfte, die nicht über Börsen abgewickelt werden. Der Markt erfreut sich seit seiner Gründung zunehmender Beliebtheit und wächst seither kontinuierlich.
Im Jahr 2007 wurde ein neuer Rekordwert gesetzt mit der Emission von 8,24 Milliarden US-Dollar an Katastrophenanleihen. In 2013 wurde als zweites Jahr in Folge der nach dem Rekord von 2007 zweithöchste Wert erreicht, mit der Emission von 7,42 Milliarden US-Dollar in 31 Transaktionen. Ein Rekordhoch wurde 2013 auch mit der durchschnittlichen Transaktionsgröße erreicht, mit 341 Millionen US-Dollar pro Transaktion.
Hier geht es meistens um Ereignisse, die eine Eintrittswahrscheinlichkeit von einmal alle 50 bis 100 Jahre haben. Katastrophenanleihen sind durchaus sehr berechenbar. Die Rückversicherer versuchen die Höhe der erwarteten Schäden plus einem Puffer in den Versicherungsprämien abzudecken.
Rendite und Risiko
Die Anlageklasse der Insurance Linked Securities gewinnt zunehmend das Interesse institutioneller Investoren. Das liegt hauptsächlich daran, dass sie nahezu unkorreliert zu anderen Anlageklassen ist und aus diesem Grund positiv zur Diversifikation des Portfolios beiträgt. Dazu muss nicht auf Rendite verzichtet werden.
Innerhalb eines Cat Bonds kann es zu einem Totalverlust kommen. Deshalb legt ein Cat Bond-Fonds in viele verschiedene Katastrophen an, um die Auswirkungen einzelner Ereignisse im Fonds zu verringern (Diversifikation). Sollte es zum Eintreten sehr vieler gleichzeitiger Katastrophen auf der Erde kommen, wird mit großer Wahrscheinlichkeit für den Anleger der kleine Anteil in seinem Depot gegenüber den Problemen in der realen Welt eine geringe Rolle spielen.
Tritt die Katastrophe nicht ein, erhält der Anleger eine gute Verzinsung. Die Renditen von Cat Bonds hängen an zwei Faktoren: dem Kupon und der Preisbewegung auf dem Sekundärmarkt. Der Kupon ist fest, die Preisbewegung ist an der Art des Risikos gekoppelt und häufig saisonal (z.B. Hurrican-Saison, El Niño, etc.).
Abbildung
Einen passiven Index für Cat-Bonds gibt es erst seit 2002. Dieser Index erwirtschaftet allerdings eine hohe Rendite, die in den für Privatanleger investierbaren Produkten nicht erzielbar ist.
Deshalb ist im Asset Allocation Analyzer ein Investmentfonds in Euro abgebildet, in den seit 2001 auch mit kleinen Beträgen investierbar ist. Diese Anlageklasse ist nicht früher darstellbar. Deshalb sollte für einen fairen Vergleich die Zeitachse im Asset Allocation Analyzer auf 2001 manuell verkürzt werden.